Alle an einen Tisch

Dieser Artikel zeigt eine, in meinen Augen traurige Entwicklung zum Thema Essen in Gesellschaft oder eben kurz…..alle an einen Tisch. Wenn du diesen Artikel gelesen hast, wirst du darüber nachdenken wann, wo und vorallem mit wem du isst.

In den letzten 4 Tagen durfte ich die 9. Klässler zweier Schulen aus Grimmen über gesunde Ernährung informieren. Im Rahmen der Teo lokal Tage. Tage ethischer Orientierung. Cooles Konzept, wie ich finde und mal eine Abwechslung für die Schüler.

Für die nötige Unterstützung hatte ich mir meine Freundin und Kollegin Corinna von Corazen Lifestyle mit ins Boot geholt. Zusammen Klugscheißen macht halt mehr Spaß.

Ziel war es, den Kids einen gesunden Lifestyle zu vermittteln, einen guten Umgang mit Lebensmitteln beizubringen und Ihnen zu zeigen, wie wichtig ein gesunder Körper ist. In den täglichen Yoga und Sporteinheiten haben sie ihren Körper gespürt und erste Erfahrung mit Meditation gesammelt. Was übrigens seeeeeeeehr gut ankam. Dazu nochmal ein eigener Blogartikel.

Um mal herauszufinden wie es denn so aktuell um die Ernährung der Schüler aussieht, hatte ich vorab Listen verteilt in denen sie ausfüllen sollten, wann, was, wie viel sie gegessen haben und mit wem….

Ich hätte im Leben nicht vermutet dass der Punkt „mit wem“, so tief gehen würde.

Wie ist das bei dir?

Denke mal in deine Kindheit zurück, oder denke mal über deine aktuelle Situation nach wenn es um´s Essen geht. Isst du eher alleine oder in Gesellschaft?

Wenn du isst, konzentrierst du dich dann nur darauf oder bist dur durch TV und Handy abgelenkt?

Bei uns zu Hause war es schon immer so, das gemeinsam gegessen wurde. Und das war auch super. Klar, als „Pubertier“ (nerviges Mädchen im pubertären Alter) war man lieber mit Freunden unterwegs und alles andere war wichtiger als mit der Familie zu essen. Aber Mama war hartnäckig, und das war auch gut so. Alle an einen Tisch und los ging es.

Das war sogar schon bei unseren Vorfahren so…..wo wir wieder in der Steinzeit wären. Alle ums Feuer herum versammelt, wurde gemeinsam geschlemmt. Gemeinsames Essen gehört doch zu den Grundpfeilern menschlicher Bedürfnisse, oder etwa nicht?

Auf den Listen der Schüler sah es ganz anders aus…… Die Tage die sie notiert hatten waren Freitag, Samstag und Sonntag. Eigentlich der Teil der Woche, an dem die Familie zusammen kommen kann.

80% der Schüler aßen in den besagten 3 Tagen ALLE Mahlzeiten allein.

Das erschütterte mich so sehr dass ich nachhaken musste. „Willst du das so? Gefällt es dir?“

Es gefiel ihnen allen nicht so richtig und sie hätten es lieber, in Familie zu essen.

Das hat mich wirklich sehr beschäftigt.

Deshalb war es in den Projekttagen um so schöner, dass alle 23 Schüler mit uns gemeinsam kochten und wir alle zusammen am Tisch essen konnten. Ich denke auch, dass das Essverhalten, allein oder in Gesellschaft den Grundstein für gewissen Erkrankungen und Essstörungen legen kann. Bestes Beispiel sind alte Menschen die allein leben. Viele haben keinen Appetit und sie essen einfach viel zu wenig. Oder sie haben keine Lust mehr frisch zu kochen. Meint ihr das wäre in Gesellschaft ebenso?

Also mein Rat an dich:

Wenn du Kinder hast binde sie mit in den Prozess des Kochens ein.

Bist du Kind in einer Familie, mach doch mal den Vorschlag deiner Mum beim Kochen zu helfen. Oder trau dich und mach deiner Familie ein Essen und hole alle an den Tisch zusammen. Du wirst sehen wie schön es ist und wie wohl sich alle fühlen.

Sollte deine Familie zu weit weg wohnen und Freunde haben keine Zeit. Setze dich im Restaurant doch einfach mal zu einem fremden Menschen mit an den Tisch. Trau dich 🙂

Und ganz wichtig, kein Tv nebenbei, alle Handys vorher abgeben und sich ruhig mal austauschen. Sprecht miteinander, genießt einfach die Zeit zusammen.

Wie damals, ums Feuer herum, in der Höhle.

Eure CoachIN

Nadine